Umweltfreundlich heizen: Weg von Öl und Gas
Sie mögen Ihre Räume und Ihr Wasser wohlig warm? Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich aufheizen, ohne dem Klima einzuheizen.
Wärme ist etwas Fantastisches. Fragen Sie nur unseren Chefredakteur, der seine Befehle grundsätzlich aus einer warmen Badewanne bellt. Oder jeden beliebigen Österreicher, sobald der kalte Dezember wieder angerollt kommt.
Doch Wärme kommt leider nicht gratis. Erstmal spüren Sie sie am Geldtascherl und dann auch noch in der Klimabilanz. Zum Glück gibt es Abhilfe mit umweltfreundlichen Heizmethoden. Ziehen Sie sich warm an – oder drehen Sie die Heizung auf.
Heizen in Österreich
Wie wird denn zurzeit geheizt? Recht unterschiedlich: Stand 2018 beziehen 30 Prozent der österreichischen Haushalte Fernwärme, gefolgt von 29 Prozent, die mit Holz heizen, 26 Prozent Naturgas und 19 Prozent Heizöl – für die Mathematiker unter unseren Lesern: Aufgrund von Haushalten mit mehreren Energieträgern gibt es Mehrfachzählungen und damit mehr als 100 Prozent.
Sortiert man nach der erzeugten Energie, sieht die Liste anders aus: Dann liegt Gas vorne (rund 64 Millionen Gigajoule), gefolgt von Holz (55 Millionen GJ), Heizöl (40 Millionen GJ) und Fernwärme (35 Millionen GJ).
Klimafreundlich heizen: Auf die Sonne setzen
Optimal ist der Mix noch nicht: Ein Öl-Brennwertsystem verursacht 43 Mal so viele CO2-Emissionen wie eine Heizung mit Holzscheiteln, auch Gasheizungen sind nicht gerade umweltfreundlich.
Besonders ungesund fürs Klima ist auch das Heizen mit Kohle. Hier gibt es gute Nachrichten: Die Zahl der Haushalte mit Kohleheizung ist von 2004 bis 2018 um rund 75 Prozent gesunken, nur noch 13.000 Haushalte nutzen Kohle.
Schauen wir uns also an, welche Energieformen deutlich klimafreundlicher sind:
Solarthermie
Solarthermie funktioniert CO2-neutral und ist damit sehr umweltfreundlich. Sie benötigen aber ein alternatives Heizsystem für Tage mit wenig Sonne. Die Errichtungskosten für eine Solarthermie-Anlage sind von der Fläche abhängig und können stark variieren, die Betriebskosten sind relativ niedrig.
Wärmepumpe
Wärmepumpen zapfen aus der Umgebung – Luft, Erdreich oder Grundwasser – gespeicherte Energie an. Wärmepumpen kommen bislang vor allem bei Einfamilienhäusern zur Anwendung, wobei sie sich allmählich auch in Mehrfamilien- und Nichtwohnhäusern etablieren.
Die Pumpe hat geringe Betriebs- und Wartungskosten, ist aber nicht überall einsetzbar, denn mitunter hat sie eine so hohe Anforderung an die Vorlauftemperatur, dass sie nicht mehr effizient arbeitet. Insbesondere die Errichtung einer Grundwasser- bzw. Erdwärmepumpe ist wegen der damit verbundenen Bohrung kostenintensiv.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Luft-Luft-Wärmepumpe ist zwar günstiger, hat aber gerade bei niedrigen Außentemperaturen einen schlechteren Wirkungsgrad.
Biomasse
Holzscheitel, Pellets oder Holzschnitzel sind umweltfreundlich: Das beim Heizen freigesetzte CO2 entspricht dem, was der Baum im Verlaufe seines Lebens gebunden hatte. Dazu kommt, dass Holz oft über relativ kurze Strecken transportiert wird.
Eine Analyse der Österreichischen Energieagentur kam 2017 zu dem Schluss, dass Scheitholz mit niedrigen Vollkosten und CO2-Emissionen einen sehr guten Mix anbietet.
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Ihre Heizung
Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus hat eine Heizungsmatrix aufgestellt, die je nach Gebäudeklasse eine bestimmte Heizungsart empfiehlt. Als Faktoren werden CO2-Emissionen, Investitionskosten und Heizkomfort berücksichtigt.
Nicht wärmegedämmten Gebäuden, die bis 2003 erbaut wurden und unter die Klassen D bis G fallen, werden beispielsweise Holzpellet-Zentralheizungen mit Solaranlage für das Warmwasser empfohlen.
Gut wärmegedämmte Neubauten ab 2012, die unter die Gebäudeklasse A fallen, können auf eine Pellets-Zentralheizung mit Solaranlage für Raumwärme und Wasser setzen. Auch eine Erdreich-Wärmepumpe eignet sich gut.
Falls Ihr Gebäude in die Klassen D bis G fällt, erwägen Sie Wärmedämmmaßnahmen. Sanierte Einfamilienhäuser haben im Schnitt 44 Prozent niedrigere Heizkosten und 46 Prozent weniger CO2-Emissionen.