Stressfreies Autofahren: 10 wichtige Tipps
Lange Fahrten, unvorhergesehene Staus, rücksichtslose Verkehrsteilnehmer und quengelnde Kinder – Autofahren kann stressig sein. Mit diesen Tipps sind Sie am Steuer entspannter.
1. Handy weg vom Steuer
Jeder dritte Verkehrsteilnehmer greift nach wie vor während der Fahrt zum Handy, um zu telefonieren, Nachrichten zu lesen, zu schreiben oder sogar Fotos und Videos zu machen. Die Ablenkung durch das Smartphone, überhöhte Geschwindigkeit und Übermüdung sind die drei Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle.
Auch wenn über die Freisprecheinrichtung telefoniert wird, kann ständiges Telefonieren vom Straßenverkehr ablenken und schnell zum Stressfaktor werden. Unwichtige Telefonate wenn möglich vermeiden und auf später verschieben.
2. Pausen machen
Bei längeren Fahrten alle zwei Stunden Pausen einlegen. Am besten die Stopps schon im Vorhinein planen und sich auch an den Fahrplan halten. Für eine stressfreie Fahrt wird empfohlen, nicht mehr als 500 Kilometer am Tag zu fahren. Nachtfahrten nur nach ausreichend Schlaf antreten. Wer mehr als 17 Stunden wach ist kann sich nicht gut konzentrieren. Experten empfehlen „Vorschlafen“: Eine Woche vor Reiseantritt jede Nacht eine halbe Stunde früher schlafen gehen.
3. Alarmzeichen beachten
Augen brennen, häufiges Gähnen, Tagträume, unruhiges Sitzen, rastlose Hände oder häufiges Herumdrehen und Strecken des Oberkörpers sind Anzeichen für Müdigkeit und sollten ernst genommen werden. Zur Sicherheit eine Pause einlegen: Bewegung an der frischen Luft oder ein kurzes Nickerchen (max. 20 Minuten) machen wieder fit für die Weiterfahrt.
4. Null Promille
Alkohol und Drogen beeinflussen die Fahrtauglichkeit und sind tabu. Ab einem Alkoholwert von 0,5 Promille im Blut drohen Verwaltungsstrafen bis hin zum Führerscheinentzug. Darüber hinaus können Unfälle unter Alkoholeinfluss den Regress der eigenen Haftpflichtversicherung und die Leistungsfreiheit von Kasko- und Rechtschutzversicherung zur Folge haben. Achtung: Auch Hustenmittel und Magentropfen können Alkohol enthalten.
5. Nur fit ans Steuer
Wer krank ist sollte nicht fahren. Im Zweifelsfall besser das Auto stehen lassen. Achtung bei Medikamenten: Die Wirkung von Schmerzmitteln, Medikamenten gegen Fieber und Entzündungen, Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Antihistaminika sowie Medikamenten gegen Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck wird oft unterschätzt. Die Mittel können auch 16 Stunden nach Einnahme Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen verringern und das Urteilsvermögen sowie die Selbsteinschätzung beeinträchtigen. Die Wirkung ist mit 0,5 bis 0,8 Promille Blutalkohol vergleichbar. Dies gilt auch für rezeptfreie und pflanzliche Heilmittel. Rund ein Drittel aller Medikamente beeinflussen das Wahrnehmungsvermögen im Straßenverkehr. Ein Blick auf den Beipackzettel oder die Medikamentenverpackung verrät Ihnen, ob das Medikament die Reaktionsfähigkeit und Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen kann.
6. Stress vermeiden
Autofahren unter Zeitdruck wird oft zum Stressfaktor. Das schwächt nicht nur die Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Verkehr, sondern kann auf Dauer auch gesundheitsschädigend sein. Es drohen chronische Müdigkeit, erhöhtes Herzinfarktrisiko und ein geschwächtes Immunsystems.
Am besten genügend Zeit für die Fahrt und Parkplatzsuche einplanen. Kommt es zur Verspätung, rechtzeitig per Telefon Bescheid geben. Klassische Musik wirkt beruhigend. Längere Pausen im Stau oder bei roten Ampeln für Atem- und Entspannungsübungen nützen und Telefonate vermeiden. Ärger über andere Verkehrsteilnehmer gar nicht erst aufkommen lassen. Begegnen Sie schwierigen Situationen besser mit einem Lächeln.
7. Baby an Bord
Mit Baby empfiehlt es sich in den Abendstunden oder während der üblichen Schlafenszeiten zu fahren. Babys müssen während der Fahrt immer in einem Kindersitz gesichert sein. Umso wichtiger sind regelmäßige Pausen, in denen sie an der frischen Luft strampeln können. Tagsüber die Kleinen mit Folien oder Decken vor der direkten Sonneneinstrahlung durch die Autofenster schützen. Die Klimaanlage nicht zu kalt einstellen und Zugluft vermeiden. Spielsachen und Wasserfläschchen in Reichweite halten. Für Wickeln und Füttern unbedingt einen Stopp einlegen.
8. Für Kinder: Spiele einpacken
Bei längeren Fahrten mit größeren Kindern am besten auch genügend Pausen einplanen und regelmäßig frische Luft schnappen. Damit während der Fahrt keine Langeweile aufkommt genügend Spiele einpacken. Kartenspiele wie Quartett oder Schwarzer Peter sind ideal. Beim Handyspielen oder Lesen kann Kindern (und Erwachsenen) leicht übel werden. Besser ein Tablet am Vordersitz montieren, damit der Blick nach vorne gerichtet ist. Hörbücher, Rate- und Merkspiele verkürzen die Zeit bis zum Ziel. Kleine Snacks, Getränke und ein Sackerl (für den Fall dass der Magen doch streikt) griffbereit halten. Auf Servietten und Feuchttücher nicht vergessen.
9. Essen und Trinken
Langes Autofahren fordert hohe Aufmerksamkeit. Der ideale Reiseproviant versorgt das Gehirn mit allen Nährstoffen die es braucht, ohne die Verdauung zu belasten. Die Jause idealerweise vor der Fahrt frisch zubereiten und in einer Jausenbox griffbereit mitnehmen. Viele Autos haben eine Kühlfunktion im Handschuhfach – oder man verstaut den Proviant in einer Tasche mit Kühlakkus. Wer unterwegs essen geht, sollte auf leichte Kost achten. Fette oder blähende Speisen eher meiden. Wer zu wenig trinkt wird schneller müde. Erwachsene sollten auch auf Reisen mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag trinken, Kinder mindestens 1 Liter. Im Sommer noch mehr.
10. Vorsicht bei Klimaanlagen
Die Luft aus der Klimaanlage trocknet unsere Schleimhäute aus. Das macht anfälliger für Krankheitserreger. Um sich bei langen Fahrten im klimatisierten Auto vor Erkältungen zu schützen, hilft es viel zu trinken und die Nasenschleimhäute feucht zu halten. Damit der Innenraumfilter nicht zur Bazillenschleuder wird, sollte dieser jährlich gewechselt werden.