Elektroautos: Was Sie zu Hause benötigen
Elektroautos sind in aller Munde, also dachten Sie sich, wird es Zeit mal eins auszuprobieren. Jetzt steht es vor Ihnen und Sie werden das Gefühl nicht los, dass Sie etwas vergessen haben.
Sie suchen mit dem Benzinkanister in der Hand nach dem Tank. Dann fällt es Ihnen ein: Sie müssen ja laden! Wie ging das doch gleich?
Elektroautos: Wo Sie laden können
Sie haben drei Möglichkeiten, Ihr E-Auto aufzuladen. Möglichkeit 1: Sie nutzen eine öffentliche Ladestation. Insgesamt gibt es in Österreich rund 5.700 öffentlich zugängliche Ladepunkte, ein Großteil vom Bundesverband Elektromobilität. Etwa alle 30 Kilometer stoßen Sie auf eine Ladestation, in Wien sollen es bis Ende 2020 nach Vorstellung von Wien Energie gar 400 Meter sein. Websites wie E-Tankstellen-Finder.com von Energieversorger Kelag zeigen Ihnen, wo genau Sie sie finden.
Möglichkeit 2: Sie nutzen eine halb-öffentliche Ladestation, nämlich die an Ihrem Arbeitsplatz: Viele Unternehmen haben E-Auto-Ladestationen installiert, fragen Sie einfach mal nach. Und dann ist da Möglichkeit 3: Sie laden zu Hause.
Was Sie brauchen, um zu Hause laden zu können
Zum einen gibt es für zu Hause eine sogenannte Wallbox, also Wandladestation. Ein Elektroinstallateur kann die Ladestation für Sie einbauen.
Vorsicht: Die Leistung der Wallboxen sind nicht einheitlich: Klassiker sind 11 kW, doch auch 3,7 kW oder 22 kW sind geläufig. Zum Vergleich: eine Haushaltssteckdose lädt mit 2,3 kW. Nicht jedes Fahrzeug ist auf jede Ladeleistung ausgelegt, informieren Sie sich daher am besten im Vorhinein. Ein weiterer Unterschied, auf den es zu achten gilt: Die meisten Wallboxen kommen mit Typ-2-EU-Stecker daher. Ist Ihr Elektroauto etwas älter? Womöglich brauchen Sie ein Anschlusskabel für Typ-1-Stecker.
Auch der Bedienkomfort spielt eine Rolle, manche Wallboxen informieren Sie per Display über den Ladevorgang oder sind gar mit dem Internet vernetzt.
Die Wallbox kostet je nach Ladeleistung und Bedienkomfort 400 bis 4.000 Euro. Dazu kommen Montage und Installation, welche mit rund 500 bis 2.000 Euro zu Buche schlagen. Die Kosten hängen beispielsweise davon ab, wie lang die Verkabelung sein muss und ob es zusätzliche Erdarbeiten braucht.
Mit Gleichstrom-Schnelllader und 50 kW Ladeleistung können Sie mit einem fünfstelligen Betrag rechnen. So viel Leistung ist für zu Hause aber in der Regel gar nicht notwendig.
Teuer wird es auch, falls Ihr Hausanschluss nicht die erforderliche Ladeleistung bieten kann. Dann muss Ihre Wallbox nämlich per erweitertem Hausanschluss an das öffentliche Stromnetz geknüpft werden.
Was Sie vor dem Kauf einer Wallbox beachten sollten
- Wie viel Ladeleistung möchten Sie, wie viel verträgt Ihr Fahrzeug?
- Wie viel Bedienkomfort möchten Sie? Manche Wallboxen verfügen über Displays und Touchscreens.
- Benötigt Ihr Auto einen speziellen Stecker? Das kann gerade bei älteren Fahrzeugen der Fall sein.
- Vereinbaren Sie für die Installation einen Termin mit einem Elektroinstallateur.
- Dürfen Sie eine Wallbox einbauen? In Mehrparteienhäusern ist das nicht immer selbstverständlich.
- Was sagen die Bauvorschriften und Meldepflichten in Ihrem Bundesland?
Andere Optionen
Können Sie auch auf eine Wallbox verzichten? Nicht so einfach. Theoretisch lässt sich das E-Auto auch an die Haushaltssteckdose anschließen. In den meisten Fällen reicht die Leistung (2,3 kW) allerdings nicht dafür aus. Langes Laden unter hoher Last kann zu Überhitzung oder gar zum Kabelbrand führen. Und was Ihr Partner davon hält, dass Ihr Auto jetzt die Steckerleiste reserviert hat, vermögen wir uns gar nicht auszumalen.
Auch die in Österreich verbreiteten roten CEE-Steckdosen, kleiner Industriestecker genannt, sind nicht dauerhaft geeignet. Eine Wallbox ist daher empfehlenswert. Mit FI-Schutzschalter verhindert sie, dass Personen bei Defekten oder Feuchtigkeit einen Stromschlag bekommen; dank Leistungsschutzschalter ist eine Überhitzung quasi ausgeschlossen.