Bipolare Störung

Bei einer bipolaren Störung kommt es zum Wechsel zwischen depressiver und manischer Gestimmtheit.

Frau sitzt kauernd am Boden

Was geschieht bei einer bipolaren Störung?

Die Ursache einer bipolaren Störung liegt wahrscheinlich in einem Zusammenspiel von erblichen Faktoren, Stoffwechselprozessen im Gehirn und psychischen Belastungen. Durch eine chemische Störung im Gehirn kommt es zum Auftreten extremer Stimmungszustände. Die Manie ist gekennzeichnet durch übertrieben gehobene Stimmung, wenig Schlafbedürfnis, hektische Betriebsamkeit, rasende Gedanken, Sprunghaftigkeit und impulsive, unüberlegte, stark übertriebene Handlungen bis zum Größenwahn. Die Depression äußert sich durch stark niedergedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, starke Ermüdbarkeit, wenig Aktivität bis hin zur Selbstmordneigung.

Was Sie über die bipolare Störung wissen sollten

1. Beschwerden: In einer manischen Phase geht es den Betroffenen oft subjektiv gut, es leidet eher die Umgebung. In der depressiven Phase kommt zu den Beschwerden der Depression an sich oft noch die Erkenntnis der Schäden, die man in der manischen Phase angerichtet hat.

2. Behandlung der Grunderkrankung: Die medikamentöse Behandlung steht im Vordergrund, wobei zwei Arten von Medikamenten zu unterscheiden sind. In einer manischen bzw. depressiven Phase werden spezifische Medikamente eingesetzt, um den Extremzustand in den Griff zu bekommen. Dies wird durch die vor allem in manischen Phasen oft fehlende Krankheitseinsicht erschwert. Sehr wichtig ist aber auch die Behandlung im Intervall, die sogenannte Phasenprophylaxe. Hier werden bestimmte Medikamente (z.B. Lithium oder Valproinsäure) eingesetzt, um den Betroffenen gegen das Wiederauftreten von Manie oder Depression weniger empfindlich zu machen. Es ist wichtig zu bedenken, dass die Medikamente häufig erst nach einer gewissen Zeit wirken und dass es manchmal notwendig ist, die Therapie anzupassen, um eine optimale Wirksamkeit zu erzielen. Ein weiterer, wesentlicher Aspekt ist eine begleitende Psychotherapie, die zwar nicht die Ursache der Erkrankung aufhebt, aber dennoch viel zur Stabilisierung des Lebens von Betroffenen und ihren Angehörigen beitragen kann.

3. Therapieziel: Das Ziel der Behandlung besteht darin, manische bzw. depressive Episoden möglichst zu vermeiden oder hinauszuschieben. Darüber hinaus ist das Ziel ein lebenswertes Leben, d.h. dass auch soziale und psychotherapeutische Betreuung zum Gesamt-Behandlungs- und –Betreuungskonzept gehören.

4. Prognose: Viele Betroffene führen ein gutes und reiches Leben, obwohl den meisten lebenslang eine Tendenz zu Stimmungsschwankungen bleibt und ein gewisser Teil der Patienten auch weitere manische und depressive Episoden erleben wird.


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