Auweh – Zahn ade.
Was bei Zahnunfällen zu beachten ist.

In den meisten Fällen können verletzte Zähne gerettet werden. Entscheidend dafür ist die Art der Verletzung, aber auch die Zeit spielt eine wichtige Rolle.

Bub läuft Treppe hoch


Die meisten Zahnunfälle – vor allem an den Frontzähnen – passieren zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr und im Jugendalter. Laut Statistik trifft es jedes zweite Kind, Jungen dreimal so häufig wie Mädchen. Bei Babys und Kleinkindern sind es meist Unfälle im Haushalt, bei denen Zähne zu Schaden kommen. Sie stürzen auf der Treppe, auf den Waschbeckenrand oder an die Tischkante. Bei Jugendlichen sind es hingegen am häufigsten Sportunfälle mit Zahnverletzungen. 

Erste Hilfe bei Zahnunfällen

Bei gelockerten oder ausgeschlagenen Zähnen besteht die Gefahr, dass diese verschluckt oder eingeatmet werden. Lose im Mund liegende Zähne sollten daher aus der Mundhöhle entfernt und idealerweise in eine Zahnrettungsbox (aus der Apotheke) eingelegt werden. Eine große Rolle spielt der Faktor Zeit. Bis zur Wiedereinpflanzung eines Zahnes sollten idealerweise nur ca. 30 Minuten vergehen. Ist dies nicht möglich, so verlängert die zellphysiologische Flüssigkeit in der Zahnrettungsbox die „Überlebenszeit“.

Zahnrettungsbox verhindert Spätfolgen

Liegt der Zahn bereits an der Unfallstelle, ist beim Suchen Vorsicht geboten: Zum Schutz der Zellen auf der Wurzeloberfläche sollten Zähne nur an der Zahnkrone berührt werden. Den Zahn nicht säubern oder desinfizieren. Ist keine Zahnrettungsbox zur Hand, den Zahn in Milch oder Wasser gelagert zum Zahnarzt transportieren. Dadurch wird verhindert, dass der Zahn austrocknet und verfärbt. Die Chance, dass er wieder im Kiefer einheilt, ist um vieles größer.

Die Verletzung selbst mit einem Kühlbeutel kühlen. Beim Zahnarzt ist der Unfallhergang besonders wichtig, denn neben der offensichtlichen Zahnverletzung sollten eine Kieferfraktur oder ein Schädel-Hirn-Trauma ausgeschlossen werden. Der Arzt wird in jedem Fall ein Röntgen machen und nach der letzten Tetanusimpfung fragen.

Zahntrauma: Richtige Behandlung von verletzten Zähnen

Bleibende Zähne können in den meisten Fällen gerettet werden

Ist vom Zahn nur ein Stück abgebrochen, kann der Zahnarzt es mit einem Spezialkleber wieder ankleben oder mit einer Frontzahnfüllung reparieren.

In den meisten Fällen ist auch das Zahnmark durch Dehnung, Quetschung oder Einriss betroffen. Je nach Schweregrad kann das versorgende Gewebe in der Zahnkrone wieder regenerieren. Sterben die Gewebezellen jedoch ab oder wird die Zahnwurzel beim Unfall verletzt, muss eine Wurzelkanalbehandlung gemacht werden.

Verschobene, hineingepresste oder komplett ausgeschlagene Zähne werden nach gründlicher Wundreinigung wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht und durch eine Drahtschiene bis zu vier Wochen ruhiggestellt. Im Idealfall wächst der Zahn wieder an.

Verletzungen des Zahnfleisches und des Knochens heilen in den meisten Fällen ohne Folgen aus.

Verletzte Milchzähne werden entfernt

Verletzungen am Milchgebiss werden von Eltern oft unterschätzt und sollten immer vom Zahnarzt abgeklärt werden. Sie können die Entwicklung der nachfolgenden bleibenden Zähne beeinflussen, indem sich Form und Farbe verändern oder Durchblutungsprobleme auftreten.

Bei der Therapie von verletzten Milchzähnen gilt es, den hinter den Milchzähnen liegenden Zahnkeim der bleibenden Zähne zu schützen. Verletzte Zähne werden daher oft entfernt, herausgeschlagene Milchzähne, im Gegensatz zu bleibenden Zähnen, nicht wieder eingepflanzt.  Milchzähne, die durch den Unfall in den Kieferknochen hineingedrückt werden, brechen in der Regel nach einiger Zeit von selbst wieder durch.

Hilfreiche Tipps bei traumatisierten Zähnen

Essen

Nach Zahnverletzungen sollte eine Woche lang nur Weiches gegessen werden. Auf zuckerhaltige Speisen verzichten.

Pflege

Verletzte Zähne benötigen genauso Pflege wie gesunde und müssen geputzt werden. Zahnbelag der nicht entfernt wird kann zu Entzündungen führen und den Zahnschmelz schwächen. Am besten mit einer sehr weichen Zahnbürste vorsichtig putzen und auch die Zwischenräume reinigen. Eine antibakterielle Mundspülung hilft, die Bakterienanzahl im Mund gering zu halten.

Schutz

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Beim Sport die Zähne mit Zahnschutzschienen schützen und die Hausapotheke mit einer Zahnrettungsbox ausstatten.

Wer zahlt die Kosten

Eine Zahnunfall-Versicherung deckt Behandlungskosten die nach einem Unfall mit Zahnschaden entstehen, auch Repositionen, Reimplantationen oder die Versorgung von Brüchen. Die meisten Versicherungen übernehmen auch Zahnarztkosten im Ausland. 

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