Was tun nach der Schule? Wege, die mehr sind als Plan A oder B
Ob Schulabbruch oder bewusste Entscheidung für die Praxis, immer mehr junge Menschen entdecken die Lehre als Karriereeinstieg. Für Eltern bedeutet das oft eine Phase voller Fragen: Was bietet eine Lehre eigentlich heute? Welche Perspektiven gibt es? Und worauf sollte man achten?

„Die Zeit nach der Schule fühlt sich für viele wie ein riesiges Fragezeichen an. Jugendliche stehen vor der Entscheidung: Schule weitermachen, Lehre beginnen oder erstmal neu orientieren, das kann natürlich überfordern“, sagt Nina Neumüller, Lehrlingskoordinatorin bei UNIQA.
Die Lehre: Praxisnah, bezahlt und mit echten Perspektiven
Eine Lehre ist heute weit mehr als nur ein „Plan B“, sie ist ein direkter, praxisnaher und erfolgreicher Start ins Berufsleben. Eine Lehre bietet Jugendlichen die Möglichkeit, einen anerkannten Beruf zu erlernen, finanziell unabhängig zu werden und von Anfang an praktisch mitzuarbeiten.
Die duale Lehrlingsausbildung bei UNIQA setzt auf eine Kombination aus Lernen in der Berufsschule und praktischer Ausbildung im Unternehmen. „Unsere duale Lehrlingsausbildung verbindet Theorie in der Berufsschule mit Praxis im Unternehmen. Zusätzlich gibt es Mentoring, Soft-Skill-Trainings und die Möglichkeit, an echten Projekten mitzuarbeiten“, so Neumüller. Ziel dabei ist es, Talente fachlich, aber auch persönlich zu fördern. „Karriere bedeutet heute nicht mehr nur ‚die Leiter nach oben klettern‘. Junge Menschen suchen nach Sinn, Flexibilität, Entwicklungsmöglichkeiten und einem guten Arbeitsklima“, erklärt Neumüller und betont, dass sich zunehmend mehr Schulabgänger:innen bewusst für individuelle Entwicklungspfade entscheiden.
Bildungsweg mit Perspektive
Viele Jugendliche merken erst mit der Zeit, was ihnen wirklich liegt. Eine Lehre bietet Orientierung, Struktur und Erfolgserlebnisse. Immer mehr junge Erwachsene entdecken sie auch als zweite Chance, wie zum Beispiel nach einem abgebrochenen Studium, einem Schulabbruch oder einem längeren Findungsprozess und sie wird zunehmend als bewusste Entscheidung für Praxisnähe, finanzielle Unabhängigkeit und eine klare berufliche Perspektive wahrgenommen. Gerade Menschen, die erst später erkennen, worin ihre Stärken liegen, profitieren von der Kombination aus fachlicher Ausbildung und persönlichem Wachstum. Auch bei UNIQA sind Quereinsteiger:innen willkommen und bringen oft zusätzliche Kompetenzen wie Reife, Reflexionsfähigkeit oder bereits gesammelte Berufserfahrung mit. Das zeigt: Ein Einstieg in die Lehre ist nie „zu spät“, sondern oft genau richtig.
- Lehre mit Matura: Ermöglicht eine praxisnahe Berufsausbildung mit gleichzeitiger Hochschulreife. Ideal für junge Menschen, die sich nicht zwischen Theorie und Praxis entscheiden möchten.
- Duale Lehrlingsausbildung bei UNIQA: Kombiniert Lernen in der Berufsschule mit Praxiserfahrung im Unternehmen. Plus: Mentoring, Soft-Skill-Trainings und Mitwirkung an Projekten.
- Berufspraktika & Sommerjobs: Erste Einblicke in den Berufsalltag, ideal, um Interessen auszuloten und Kontakte zu knüpfen.
Eltern als Wegbegleiter:innen, nicht als Entscheider:innen
Für Eltern ist es manchmal schwer zu akzeptieren, dass ihr Kind keinen „klassischen“ Bildungsweg einschlägt. Doch gerade in dieser Phase ist es wichtig, Vertrauen zu schenken und gemeinsam Optionen zu erkunden. „Der beste Rat: zuhören statt vorgeben. Es geht darum, gemeinsam Möglichkeiten zu entdecken und offen für neue Wege zu sein“, so Neumüller. Wichtig sei, Vertrauen zu schenken, nämlich auch dann, wenn der gewählte Weg anders aussieht als der eigene.
Ein guter Anfang kann es sein, Karrieremessen gemeinsam zu besuchen, mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen, oder über ein Sommerpraktikum erste Einblicke zu gewinnen.
Tipp für Eltern: Nicht vorgeben, sondern begleiten. Offen bleiben für alternative Bildungswege und gemeinsam Chancen entdecken.
Was macht einen erfolgreichen Ausbildungsweg aus?
„Kaum ein erfolgreicher Weg folgt einem starren Plan und genau das ist eine Stärke“, betont Neumüller. Umwege, Praktika oder ein Wechsel der Fachrichtung seien wertvolle Erfahrungen, die dabei helfen, Interessen zu schärfen und sich weiterzuentwickeln.
Bei UNIQA wird diese Haltung aktiv gelebt. Ausbilder:innen und Mentor:innen begleiten Lehrlinge individuell, fördern Eigenverantwortung und Mut zum Mitgestalten. Was zählt, ist nicht der „perfekte“ Lebenslauf, sondern Entwicklung, Neugier und persönliches Wachstum.
Fazit: Perspektiven erweitern statt einschränken
„Was tun nach der Schule?“ ist also keine Frage mit nur einer richtigen Antwort. Wichtig ist, dass junge Menschen erfahren dürfen, dass es viele richtige Wege gibt. Und dass Eltern sie dabei begleiten und nicht lenken.
Zur Person
Nina Neumüller ist seit über 30 Jahren in den Bereichen Unternehmensorganisation und Eventmanagement mit einem besonderen Fokus auf Ausbildung und Teamarbeit tätig. Bei UNIQA ist sie für die Betreuung und Weiterentwicklung von aktuell rund 126 Lehrlingen verantwortlich. Ihr Ziel ist die Vereinheitlichung von Ausbildungsstandards, der Aufbau neuer Lehrberufe, sowie klare Prozesse für eine strukturierte und zukunftsorientierte Lehrlingsausbildung. Dabei bringt sie nicht nur ihre Führungserfahrung aus der Event- und Gastronomiebranche ein, sondern auch ihre Leidenschaft für junge Talente und praxisnahe Ausbildung.